Dies ist einer der Redebeiträge, bei denen man gar nicht weiß, bei welchem Punkt man beginnen soll und ob die Wut, die beim Schreiben aufkommt, eine so gute Beraterin ist.
Die Kriminalisierung der Erinnernden durch die Staatsanwaltschaft Halle, die gleichzeitig haufenweise Anzeigen gegen Nazis unter den Tisch fallen lässt, oder die Ermittlungen gegen die Mörder*innen von Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra einstellt, die unverzügliche Entfernung der Gedenkwand durch die Stadt Merseburg, während in Merseburg unzählige rechte und menschenverachtende Parolen stehen bleiben oder die Abwehrhaltung der Stadt sich mit dem Gedenken an Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra und der rassistischen Geschichte darum zu beschäftigen.
Aber wenn es im Saalekreis um Erinnerungspolitik geht, ist es sehr schwer Amts- und Würdenträger*innen, die sich selbst der politischen “Mitte” zuordnen, zu begeistern, außer es handelt sich um das Gedenken an die Bombardierung Merseburgs oder das Gedenken an den 17. Juni 1953.
Selbst das Verfahren gegen den ehemaligen Leiter der Ausländerbehörde des Saalekreis, Jan S., wurde eingestellt. Er soll u.a. Hakenkreuze bei WhatsApp verschickt haben und hat mutmaßlich eine Klientin genötigt. Dieser Zustand ist nichts weiter als ein riesiges Elend. Zivilgesellschaftlichen Initiativen wird die Arbeit erschwert, diese wird diskreditiert und kriminalisiert. Wir sind entsetzt und wütend und stellen uns solidarisch an die Seite derer, die hier unter diesen Bedingungen diese wichtige Arbeit leisten.
In den letzten Wochen haben engagierte Menschen aus Schraplau, Stedten und der Umgebung das Märzgefallenendenkmal zwischen Schraplau und Stedten restauriert. Anlass sind die sich zum 100. Mal jährenden Märzkämpfe in Mitteldeutschland bei denen Arbeiter*innen für ein besseres Leben kämpften. Das Hauptgebiet dieser Kämpfe war unsere Region, weshalb sich hier auch fast überall Gedenksteine oder Gedenktafeln befinden. Am 21.03.2021 lud der Ortsverband Querfurt/Weida-Land der Linkspartei zu einer Gedenkfeier ein. Ab 10 Uhr gab es eine Begrüßung durch Silvan Arndt sowie einige Erläuterungen zur Historie. Die Pausen wurden mit klassischen Arbeiter:innenliedern, die auf einer Posaune vorgetragen wurden, untermalt. Ab 14 Uhr gab es ein individuelles Gedenken sowie eine Ausstellung mit Bildern, die z.B. die Gedenkfeier zu DDR-Zeiten zeigten oder historische relevante Personen wie Max Hoelz und Ernst Thälmann, der 1928 an einer Gedenkkundgebung in Schraplau teilnahm.Wir bedanken uns bei den fleiß...
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