Dies ist einer der Redebeiträge, bei denen man gar nicht weiß, bei welchem Punkt man beginnen soll und ob die Wut, die beim Schreiben aufkommt, eine so gute Beraterin ist.
Die Kriminalisierung der Erinnernden durch die Staatsanwaltschaft Halle, die gleichzeitig haufenweise Anzeigen gegen Nazis unter den Tisch fallen lässt, oder die Ermittlungen gegen die Mörder*innen von Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra einstellt, die unverzügliche Entfernung der Gedenkwand durch die Stadt Merseburg, während in Merseburg unzählige rechte und menschenverachtende Parolen stehen bleiben oder die Abwehrhaltung der Stadt sich mit dem Gedenken an Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra und der rassistischen Geschichte darum zu beschäftigen.
Aber wenn es im Saalekreis um Erinnerungspolitik geht, ist es sehr schwer Amts- und Würdenträger*innen, die sich selbst der politischen “Mitte” zuordnen, zu begeistern, außer es handelt sich um das Gedenken an die Bombardierung Merseburgs oder das Gedenken an den 17. Juni 1953.
Selbst das Verfahren gegen den ehemaligen Leiter der Ausländerbehörde des Saalekreis, Jan S., wurde eingestellt. Er soll u.a. Hakenkreuze bei WhatsApp verschickt haben und hat mutmaßlich eine Klientin genötigt. Dieser Zustand ist nichts weiter als ein riesiges Elend. Zivilgesellschaftlichen Initiativen wird die Arbeit erschwert, diese wird diskreditiert und kriminalisiert. Wir sind entsetzt und wütend und stellen uns solidarisch an die Seite derer, die hier unter diesen Bedingungen diese wichtige Arbeit leisten.
Besonders offensichtlich sind die Spuren des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen in Querfurt nicht. Die Stolpersteine für Oskar Golub, Rosa Vopel und Albert Mielke sind die offensichtlichsten. Aber auch die Querfurter Geschichte ist voll von historischen Referenzen dieser Zeit, wie die in den letzten Jahren veröffentlichten Unterlagen des ITS (International Tracing Service) mit Sitz in Bad Arolsen zeigen. Diese Dokumente zeichnen ein klareres Bild der Stadt Querfurt und seiner Einwohner*innen während des Nationalsozialismus. Nach ausgiebiger Recherche haben wir uns entschieden einen alternativen Stadtrundgang für den 14. November anzubieten. Dieser Rundgang soll auf Opfer und Widerstandskämpfer*innen während des deutschen Faschismus aufmerksam machen und über diese informieren. Da die Anzahl Teilnehmer*innen begrenzt ist bitten wir um eine vorherige Anmeldung per Mail an querfurt.fuer.weltoffenheit@gmail.com. Der Treffpunkt wird dann via Mail bekannt gegeben. Hygienmaßnahmen: E
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