Am Montag den 06.07.2020 haben wir zusammen mit dem Klinke e.V., dem
Sowas e.V., Die Linke Querfurt/Weidaland, Die Grünen Saalekreis und
"Das Kollektiv MSH" in Querfurt gegen die Kundgebung der AfD auf dem
Markt protestiert. Unserem Aufruf sind ca. 70 Personen gefolgt, was wir für einen Montagabend in Querfurt für beachtlich halten. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die uns unterstützt haben.
Bei der AfD-Kundgebung gab es nicht viel Neues. Dasselbe Publikum, das
sich wie zu erwarten aus verschiedenen Teilen der extremen Rechten zusammensetzte. Seien es die klassischen herumreisenden AfD-ler, Mitglieder der Familie Kubitschek aus Schnellroda oder Neonazis, die bisher unter anderem durch ihre Aktivitäten in der Partei Die Rechte aufgefallen sind. Auch war eine Person [1] Teil der Kundgebung, welche bereits bei den aus dem Neonazi-/Kameradschaftsspektrum
heraus organisierten "Gesicht zeigen gegen Asylmissbrauch" Kundgebungen
2015-2017 in Querfurt und Umbgebung, als Bannerträger in Erscheinug trat. Es war
nicht verwunderlich, dass die Versammlungsbehörde sich wenig für die
Einhaltung der Auflagen bzgl. der Eindämmung der anhaltenden COVID-19
Pandemie auf Seiten der AfD interessierte. Innerhalb der AfD-Kundgebung
wurden weder Mindestabstände eingehalten, noch wurde von den Teilnehmer*innen eine Mund-Nasen-Abdeckung getragen. Es konnte auch nicht beobachtet werden, dass
sich die Teilnehmer*innen, wie beauflagt, in entsprechende Listen
eingetragen und/oder einen Gesundheitsfrageborgen ausgefüllt haben. Auf
mehrfache Nachfrage zum Sachverhalt reagierte die Versammlungsbehörde
sichtlich genervt. Wir kritisieren diesen Umgang scharf und halten ihn für nicht hilfreich, wenn nicht sogar gefährlich, in der Auseinandersetzung mit der extremen Rechten.
Abschließend möchten wir sagen, dass wir den Protest gegen die AfD als Erfolg werten. Wir konnten mit vielen größtenteils jüngeren Menschen an einem Montag in Querfurt lautstark und bestimmt zeigen, dass
Menschenfeind*innen für uns keinen Platz in der Gesellschaft haben. Wir
begreifen dieses Mobilisierungspotential als Ergebnis der engagierten Arbeit, die von den aufrufenden Organisationen seit vielen Jahren geleistet wird und möchten damit alle, vor allem auch in den ländlichen Regionen, ermutigen, aktiv gegen Menschenfeindlichkeiten und für eine bessere Gesellschaft zu streiten. Es
lohnt sich!
PS: Wir können leider nicht auf den Inhalt der Redebeiträge der AfD-Redner (die Moderation durfte immerhin eine Frau machen) eingehen, da unser Protest einfach zu laut war. Dazu finden sich aber ein paar Punkte im Artikel der Mitteldeutschen Zeitung [2].
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